Backstein & Hanse – Urlaub in Greifswald
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Hanse & Backsteingotik

Wie der Beiname „Hansestadt“ bereits vermuten lässt, gehörte auch Greifswald seit 1310 zu dem wehrhaften Städtebündnis, das sich zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert zur Förderung des Fernhandels im Nord- und Ostseeraum zusammenschloss. Ziel des damals sehr einflussreichen Hansebundes war der Aufbau von Handelswegen zwischen Nordost- und Nordwesteuropa sowie die wirtschaftliche Interessenvertretung gegenüber Königreichen und Fürstentümern.

Der Greifswalder Stadthafen war ein beliebter Umschlagsplatz für den Handel mit Skandinavien und dem Nordwesten des russichen Reiches. Aber auch Handelsbeziehungen mit Flandern und England sind belegt. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts blieben die Aktivitäten der deutschen Hanse bestehen. Erst im Jahre 1644 im Zuge des Westfälischen Friedens sagten sich die pommerschen Hansestädte von der Hanse los.

Für Besucher ist die alte Hansetradition vor allem am Greifswalder Museumshafen spürbar. Die alten Traditionssegler gehen noch heute auf Fahrt und nehmen Gäste mit an Bord. Die beiden Giebelhäuser am Markt zeugen vom Wohlstand und Einfluss der hansischen Kaufmannsleute und auch die Benennung der Kirche St. Nikolai nach dem Schutzpatron der Seefahrer und Kaufleute zeugt vom damaligen Einfluss der Hanse. Eine ausführliche Dokumentation über Greifswald zur Hansezeit bietet das Pommersche Landesmuseum.

Europäische Route der Backsteingotik

Die europäische Baukunst der Backsteingotik ist eng mit der Geschichte der Hanse verknüpft, denn der Backstein war damals das bevorzugte Baumaterial für die repräsentativen Häuser der Kaufmannsleute. Naturgesteine kamen in der Region nicht vor und so entwickelte sich eine Bauweise, die auf der Wiederentdeckung gebrannter Lehmquader fußte und durch die engen Wirtschaftsbeziehungen über die Ländergrenzen hinweg getragen wurde. Bis heute prägen die leuchtend roten Ziegel das Bild zahlreicher Städte und Landschaften im Nord- und Ostseeraum.

Die Hansestadt Greifswald zählt zu den bedeutendsten Städten entlang der Europäischen Route der Backsteingotik. Insgesamt neun Gebäude gehören zum Erbe der Backsteingotik, darunter das Rathaus, die beiden Giebelhäuser am Markt, die drei Kirchen der Altstadt, die Klosterruine Eldena, der Fangenturm und das Kulturzentrum St. Spiritus.

Headerfoto: Backsteingiebelhäuser Markt 11 und Markt 13 © Wally Pruß